Flexibel auf dem Weg in die Zukunft
Regensburg. Nach dem Begin der ersten
elektrifizierten Modelle und dem größten Umbau der Werksgeschichte im
vergangenen Jahr hat das BMW Group Werk Regensburg nun einen weiteren
Meilenstein seiner Transformation gesetzt. Seit den Osterfeiertagen
gilt für tausende Mitarbeiter ein neues Arbeitszeitmodell. Darauf
hatten sich Unternehmen und Betriebsrat in mehreren Verhandlungsrunden
geeinigt. Auf Foundation der neuen Systematik kann der Standort in der
Zukunft noch flexibler als bisher auf die starken Volumenschwankungen
reagieren, wie sie sich auch in Folge der Pandemie auf den Weltmärkten
ergeben. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes wird so entscheidend gestärkt.
Spätestens 2023 schaltet das Werk einige Gänge hoch
Ein Kernpunkt des neuen Arbeitszeitmodells ist die „variable
Gangschaltung“. Sie ermöglicht es, die Produktionskapazitäten der
Nachfrage anzupassen – nach oben wie nach unten. Ein Stellhebel ist
die Anzahl der Schichten in den einzelnen Fertigungsbereichen des
Werkes. Konkretes Beispiel aus dem größten Bereich: Die Montage
startet in das neue Modell mit einer Früh- und einer Spätschicht von
montags bis freitags; das sind zehn Schichten die Woche. Doch schon
jetzt wissen die BMW Planer, dass anders als in der aktuellen
Corona-Pandemie spätestens 2023 deutlich mehr Fahrzeuge benötigt
werden. Dann erlaubt das neue Arbeitszeitmodell neben dem Einsatz
weiterer modularer „Kapazitätsbausteine“ auch Nachtschichten. Die
Montage würde dann beispielsweise in fünfzehn statt in zehn Schichten produzieren.
Schichtlänge verkürzt sich um eine Stunde
Auf die tarifliche Wochenarbeitszeit von 35 Stunden hat das neue
Modell keinen Einfluß. Vielmehr verteilt sich die persönliche
Arbeitszeit nun anders auf Tage und Wochen. Einerseits kommen die
Mitarbeiter öfter als bisher ins Werk. Andererseits dauert die
einzelne Schicht eine Stunde weniger – lange Arbeitstage in der
Produktion von mehr als neun Stunden gehören damit der Vergangenheit
an. „Für die Ergonomie bringt das neue Modell große Vorteile“, sagt
Personalleiter Reinhard Eberl. Weiterer Pluspunkt für die Mitarbeiter:
Sie können ihre freien Tage zukünftig flexibler nehmen.
Transformation am Standort ist in vollem Gange
Werkleiter Frank Bachmann sieht im neuen Arbeitszeitmodell eine
wichtige Weichenstellung für die Transformation des Werkes. Wieviel
Fahrt die inzwischen aufgenommen hat, lässt sich am bevorstehenden
Serienbetrieb der Batteriezelllackierung genauso ablesen wie an den
Vorbereitungen für das erste vollelektrische Modell made in
Regensburg. Frank Bachmann: „Auf unserem Weg in die Zukunft ist es
extrem wichtig, flexibel zu sein, auch wenn wir einmal Jahre mit
weniger Produktionsvolumen haben“. Betriebsratsvorsitzender Werner
Zierer verbindet die Einführung des neuen Arbeitszeitmodells mit der
Bereitschaft zur Veränderung: „Unser System der Variomatik hat in
Regensburg viele Jahre erfolgreich funktioniert. Aber Transformation
und Pandemie machen es jetzt erforderlich, dass wir uns neu aufstellen.“
